17. September 2016
Dieter Gefeke von 1% für Kinder e. V.:
“Es kommt eben darauf an, dass alle Kinder die gleichen Chancen bekommen.”
von Milena Rampoldi, ProMosaik.
Anbei mein Interview mit dem Präsidenten von Einprozent, Dieter Gefeke. Ich habe mich mit Herrn Gefeke über die Zielsetzungen seines Vereins und die Bedeutung der Bildung für die Entwicklung einer Gesellschaft unterhalten. Das Zauberwort ist Chancengleichheit. Und dafür setzt sich Einprozent in seinen Projekten ein. Denn die Kinder sind die Zukunft unserer Welt.
Milena Rampoldi: Welche sind die Hauptziele von Einprozent und was hat es mit dem Namen an sich?
Dieter Gefeke: Das Hauptziel von 1% für Kinder ist es, dass alle Kinder auf dieser schönen Welt Nahrung, Kleidung, Unterkunft, medizinische Hilfe und angemessene Bildung bekommen.
Der Name der Organisation ist das Ziel!
Über eine Milliarde Menschen leben in extremer Armut. Mehr als 60 Millionen Menschen sind auf der Flucht.
In Deutschland gibt es 43 Mill. Berufstätige mit einem Einkommen von durchschnittlich 37.900 € im Jahr.
Wenn jeder Berufstätige 1% seines Einkommens für die Kinder in Not bezahlen würde, wären das 379 € mal 46 Mill Berufstätige, dass wäre die Summe von 16,297 Milliarden €.
Nun kann man weiterrechnen, wenn überall auf der Welt 1% für Kinder gespendet werden würde. Die Summe könnte reichen, um aller Not ein Ende zu bereiten. 1% vom Einkommen ist für jeden nicht viel, weil immer noch 99% verbleiben. Doch dieses 1 % vom Einkommen kann für viele Kinder alles sein.
MR: Die Kinder sind Hoffnung und Zukunft der Welt. Wie sehen Sie das?
DG: Natürlich sind Kinder die Hoffnung und die Zukunft dieser Welt. Ohne Kinder wäre die Welt in wenigen Jahren ausgestorben. Es kommt eben darauf an, dass alle Kinder die gleichen Chancen bekommen. Damit Sie in Frieden leben und ihre angeborenen Fähigkeiten in Freiheit und gleichberechtigt entwickeln können.
MR: Wie kann Bildung die Welt verändern?
DG: 1% für Kinder sagt: „Kinder brauchen Bildung, damit sie genug zu essen haben.“
Bildung kommt von lernen. Es ist ein lebenslanger lebensbegleitender Entwicklungsprozess, bei dem der Mensch seine geistigen, kulturellen und auch die lebenspraktischen Fähigkeiten sowie seine persönlichen und sozialen Kompetenzen erweitert.
Schon das Baby und das Kleinkind lernen zu essen, zu trinken und zu laufen. Dann lernt es zu spielen, dann lernt es sprechen, lesen schreiben und so weiter, bis das Kind gelernt hat was ethische Werte wie Nächstenliebe, Mitgefühl, Toleranz, gegenseitige Achtung, Freiheit, Verantwortungsbewusstsein, Arbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung ist. Das Gelernte in seiner Gesamtheit befähigt dann das Kind, den Menschen, es so zu gebrauchen, dass es die Grundbedürfnisse und einiges mehr sich erfüllen kann und einen wertvollen Beitrag für die Allgemeinheit beizutragen. Je mehr Kinder/Menschen die Chance bekommen sich zu bilden, je positiver wird sich die Welt verändern.
MR: Wie kann Bildung Respekt vor der Diversität und Toleranz fördern?
DG: Bildung verschafft dem Menschen das Wissen um die Vielfältigkeit (Diversität) und die individuellen Merkmale von Menschen, Anschauungen, Gruppen und der Natur in dieser Welt. Hierdurch entsteht ein Respekt vor der Diversität der Menschen und der Natur. Dieser durch die Bildung erworbene Respekt fördert die Toleranz gegenüber anderen Auffassungen, Meinungen und Einstellungen.
MR: Wie kann uns Astrid Lindgren heute inspirieren?
DG: Astrid Lindgren liebte die Kinder, das ist der erste schöne Impuls den sie uns geben kann.
Astrid Lindgren sagte immer, dass sie eine schöne Kindheit gehabt habe, was von Geborgenheit und Freiheit in der Familie her kam. Das ist der zweite Impuls, dass auch wir heute den Kindern Geborgenheit und Freiheit geben können, damit die Kindheit schön für sie ist.
Die Liebe zu den Kindern regte sie an, sich für Kinder Zeit zu nehmen, ihnen Geschichten zu erzählen. Dann die Mühe auf sich zu nehmen, diese Geschichten aufzuschreiben damit sie nicht nur ihrem eigenen Kind (Karin), sondern allen Kindern dieser Welt Freude machen können.
Stetiges Lernen und sich weiterbilden, gaben ihr den Mut sich politisch zu engagieren und sich öffentlich für die Kinderrechte einzusetzen.
Also die Kinder zu lieben und sich mutig für sie einzusetzen, das kann uns heute inspirieren.
MR: Was haben Sie schon erreicht und was wünschen Sie sich für die Zukunft?
DG: Wir haben als erstes erreicht, dass unsere eigenen Kinder, viele andere Kinder und besonders viele Erwachsene einen besseren Zugang zu Hilfen für Kinder bekommen haben.
Durch unsere direkten Hilfspakete haben wir erreicht, dass viele, viele Kinder in ganz armen Ländern beschenkt wurden, sich freuen konnten und Liebe gefühlt haben. Mit unseren Hilfspaketen konnten wir auch Schulen und Kindergärten unterstützen, damit sie mehr Material für den Unterricht zu Verfügung haben. Mit unserer Aktion „Mit Bilderbüchern beginnt die Bildung“ konnten wir weltweit Kinder erfreuen und sie anregen, nach Bildung zu fragen.
Damit wir unsere Hilfen ausweiten, und noch viel mehr Kindern helfen können, sich zu bilden, Freude zu haben, sich geliebt zu fühlen in Geborgenheit und frei ohne Hunger und medizinisch versorgt aufzuwachsen, wünschen wir uns sehnlichst viel mehr Menschen, die bereit sind, 1% für Kinder monatlich als Fördermitglied von ihrem Einkommen zu spenden. Oder einfach mal 1% vom Vermögen.
https://promosaik.blogspot.de/2016/09/dieter-gefeke-von-einprozent-es-kommt.html
Infostand 2013 in der Celler Innenstadt
20.6.2012
Pressemitteilung zum Weltkindertag am 20. September 2010
Dieter Gefeke, Präsident der gemeinnützigen Internationalen Hilfs- und Bildungsorganisation 1% für Kinder e. V. mit Sitz in Celle.
Offiziell feiert Deutschland den Weltkindertag am 20. September.
Das diesjährige Motto heißt „Respekt für Kinder“.
Respekt, ein Begriff aus dem Lateinischen, bezeichnet Rücksicht und Berücksichtigung. Es ist eine Form der Wertschätzung und Aufmerksamkeit gegenüber einer anderen Person. Nicht nur am Weltkindertag geht es um Kinder. Respekt gegenüber Kindern ist jeden Tag dringend angesagt. In Deutschland geht es darum, die internationalen Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern und gleiche Bildungschancen für alle Kinder zu schaffen.
In großen Teilen der Welt geht es zuerst darum, Kindern erst einmal etwas zu essen und zu trinken zu geben und für eine medizinische Grundversorgung zu sorgen. Leider sterben noch immer jeden Tag ca. 30.000 Kinder unter 5 Jahren.
Zweitens geht es darum, den Kindern Bildung zu ermöglichen, weil Kinder Bildung brauchen, damit sie genug zu essen haben. Es bleibt leider dabei: Gut eine Milliarde Menschen weltweit können nicht lesen und nicht schreiben.
In den Entwicklungsländern gehen über 110 Millionen Kinder nicht einmal in eine Grundschule. Entweder gibt es überhaupt keine Schule oder die Klassenzimmer sind so überfüllt, dass nicht alle Kinder einen Sitzplatz haben. Ein/e Lehrer/in unterrichtet 60 bis 90 Schüler.
Viele Schüler/innen gehen jeden Morgen ca. sieben Kilometer zu Fuß zur Schule, haben nichts gegessen, sind müde, mangelernährt, leiden oft unter Darmparasiten, kommen in der Schule verschwitzt und hungrig an und können sich nicht konzentrieren. Die Aufnahmefähigkeit der Kinder ist minimal.
Lehrer sind unzureichend, meist überhaupt nicht ausgebildet, haben oft selbst nur die fünfte Klasse der Grundschule besucht und sind überhaupt nicht motiviert. In Angola z. B. verdienen Lehrer/innen ca. 7 Euro im Monat.
Es gibt selten Tafeln, Kreide und nie genügend Hefte und Bleistifte. Von den Kindern, die eine Möglichkeit haben, zur Grundschule zu gehen, brechen ca. 150 Millionen die Schule vor der fünften Klasse wieder ab, weil sie dann in einem Alter sind, in dem sie sich selbst oder sogar die Familie versorgen müssen.
Wir müssen Rücksicht auf die Kinder nehmen und vor allem sie täglich in unserem Leben berücksichtigen. Es ist sehr lobenswert, wenn einige Superreiche in der Welt 50 oder mehr Prozent ihres Vermögens für Kinder zur Verfügung stellen. Doch es reicht leider nicht. Nach dem aktuellen „World Wealth Report“ leben etwa 1,4 Milliarden Menschen (über 20 % der Weltbevölkerung) von weniger als 1,25 US-Dollar (oder 1 Euro) am Tag. Über 50 % der Weltbevölkerung leben von weniger als 2 US-Dollar am Tag)
Jeder Bürger und jede Bürgerin in den wohlhabenden Ländern, also auch wir in Deutschland, kann jeden Tag 1% von dem, was wir haben, für diese benachteiligten Kinder in der Welt abgeben. Keiner wird dabei arm, weil wir ja immer noch von allem, was wir haben, 99 % für uns behalten. Wir bekommen dabei aber sicher ein gutes Gefühl im Herzen und sind irgendwie glücklicher.
Es gibt viele seriöse Organisationen, denen wir regelmäßig monatlich 1% für Kinder von unserem Einkommen überweisen können. Wir müssen es nur tun, z. B. als Mitglied bei 1% für Kinder e. V. www. einprozent.net. Für Spenden auf das Konto GLS Bank, BLZ 430 609 67 Konto 200 3672 100 bekommen Sie eine Spendenbescheinigung, die Sie dann von der Steuer absetzen können.
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Bundespräsident Prof. Horst Köhler:
"Über das Grauen der Flutkatastrophe dürfen wir nicht die Not und die Armut in Afrika aus den Augen verlieren. Die Bekämpfung bitterer Armut dort kommt zu langsam voran. Das ist mit bewusst geworden, als ich im Dezember 2004 Afrika besucht habe."
Kinder brauchen Bildung, damit sie genug zu essen haben.
Celle, Juli 2007
1% für Kinder
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